Sonntag, 5. September 2010

So a scheena Dog

"Heute war ein richtig schöner Tag. Zum ersten Mal habe ich heute die brasilianische Sonne gesehen, sie hat von morgens bis abends geschienen. Es war zeitweise sogar warm genug, dass man nur mit T-Shirt rumlaufen konnte.
"Schwarzer Mann" spielen
Unsere Teamer hatten heute eine Überraschung für uns:
auf dem Gelände der Jugendherberge arbeitet auch eine Jugendorganisation mit armen Kindern aus der Umgebung. Man hat uns zum Spielen mit ihnen eingeladen und es war echt schön. Die Kinder hatten sehr viel Verständnis dafür, dass wir kein Wort portugiesisch sprechen und haben sehr langsam gesprochen. Teilweise haben wir dann sogar etwas verstanden. Die meiste Übersetzungsarbeit haben aber die Teamer übernommen, sie haben uns die Regeln der Spiele und wie wir uns vorstellen können erklärt.
Die meisten Kinder sind unglaublich Fußball-begeistert. Fast alle haben in den Spielpausen mit einem der Fußbälle rumgekickt, auch die Mädchen.
Ich habe mich beim Versuch aufs Tor zu schießen, gleich mal wieder schöne blamiert.... Ich bin über den Ball gestolpert und hab mich erst mal schön aufs Gesicht gelegt. Gott sei Dank bin ich nicht zum Fußball spielen hier!
JEAH! Bulli!
Der Leiter der Jugendherberge, Wagner, hat mitbekommen, wie sehr Lukas und mir sein Bulli gefällt und hat uns zu einer Spritztour eingeladen. Bullis fahren hier in rauen Mengen rum, sie wurden auch noch bis vor kurzem gebaut und wir sind schwer am überlegen, ob wir uns einen kaufen sollen! Die Leute von ABIC haben gemein, dass wir von der Autoidee etwas Abstand nehmen sollten, wegen der Versicherung und der furchtbaren Fahrweise der Brasilianer, aber ich will die Idee noch nicht ganz vergessen!
Am Abend war dann noch gemütliches Beisammensein, wozu auch eine Sambaschule und eine Kapoeraschule eingeladen wurden, um einen kleinen Workshop zu machen. Beides hat mir sehr gut gefallen, aber ich fürchte, dass Kapoera nichts für mich ist. Es handelt sich dabei um eine Art Kampftanz, der von den afrikanischen Sklaven entwickelt wurde. Wenn sie von Weißen gefragt wurden, was Kapoera ist, konnten sie sagen, es sei ein Tanz. In Wirklichkeit sind es aber Kampfbewegungen, die im Rhythmus der Musik ausgeführt werden. Kopoera "spielt" man immer zu zweit.


Noch ein kleiner Nachtrag: Gleich am ersten Abend haben uns die Teamer mit in eine brasilianische Bar genommen. Das brasilianische Bier ist etwas wässriger als das deutsche und wird eiskalt getrunken. Ein Stamperl Cachaca heißt hier Martelino.Das erste Wort, das ich gelernt habe, ist saúde und heißt Prost!"

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